Begegnung mit der Königlichen Gesellschaft der Bibliophilen und Ikonophilen Belgiens in Weißenkirchen

Die genannte Gesellschaft kam mit 22 ihrer Mitglieder vom 24. bis 31. Mai 2009 zu einem Besuch historischer Bibliotheken nach Österreich. Vier Tage lang bezogen sie Quartier in Weißenkirchen in der Wachau und besuchten von hier aus die Stiftsbibliotheken von Göttweig, Melk, Zwettl und Altenburg sowie die Burg Clam. Am 29. 5. 2009 traf eine kleine Delegation der Wiener Bibliophilen Gesellschaften mit den Gästen zu einem gemeinsamen Cocktail und anschließendem Abendessen zusammen. Unser Präsident Dr. Tillfried Cernajsek begrüßte die Gäste (Dr. Rudolf Novak übersetzte konsekutiv), erzählte von unseren Tätigkeiten und übergab als Gastgeschenk für jeden Teilnehmer zwei Jahresgaben der Wiener Bibliophilen Gesellschaft. Die Präsidentin der belgischen Gesellschaft, Frau Marianne Delvaulx-Diercxsens, dankte in überaus herzlichen Worten und gab ihrer Freude über dieses Zusammentreffen Ausdruck. Sie erzählte von der Tätigkeit ihrer Gesellschaft, die statt einer Jahresgabe vier Mal pro Jahr eine gehaltvolle Zeitschrift herausgibt, alljährlich eine Bibliotheksreise organisiert (schon vor fünf Jahren war man in Wien und hat hier die verschiedenen Bibliotheken besucht) und regelmäßig eine Ausstellung von bibliophilen Büchern und Graphiken in der Königlichen Bibliothek in Brüssel (die übrigens Mitglied der Bibliophilen Gesellschaft ist) organisiert. Als Gastgeschenk übergab sie den Katalog einer Ausstellung über "Siebenhundert Jahre Druckkunst in Belgien", die 2000 stattgefunden hat. Darüber hinaus lud Sie zu einem österreichischen Gegenbesuch im kommen Jahr ein, da 2010 das hundertjährige Bestehen der belgischen Gesellschaft gefeiert wird.

Beim anschließenden Abendessen (zu dem übrigens die Belgier die österreichische Delegation einlud!) gab es einen anregenden Gedankenaustausch, der von gegenseitiger Wertschätzung erfüllt war. Unter den Teilnehmern befanden sich namhafte Persönlichkeiten Belgiens (u.a. ein Abgeordneter des flämischen Parlamentes), ehemalige Diplomaten, Unternehmer und Bibliotheksfachleute, die sich alle als außerordentliche Kenner und versierte Sammler erwiesen. Mit einem Toast auf die gutnachbarlichen Beziehungen und die Hoffnung auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr klang der Abend aus.

Die Wiener Bibliophilen-Gesellschaft plant tatsächlich im kommenden Jahr eine Reise nach Belgien, wo wir mit Hilfe unserer belgischen Freunde eine mehrtätige bibliophile Besuchtour machen wollen. Die ehemaligen "Österreichischen Niederlande" sind reich an österreichspezifischen Denkmälern, wie beispielsweise das Schloß von Beloeil, Stammsitz des Fürsten von Ligne. Die bedeutende königliche Bibliothek besitzt u.a. Reste der Bibliothek des burgundischen Herzogs Philipp des Guten und von Margarethe von Österreich, der Schwester Kaiser Maximilians und österreichischen Statthalterin in Mechelen, wo Karl V. erzogen wurde.

Wir bitten unsere Mitglieder und Freude schon jetzt um Interessensbekundung um entsprechend langfristig diese Reise planen zu können.

Rudolf Novak

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